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Irgendwie süß: Westerwelle wahrscheinlich ein Mensch!

30. September 2009
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Klein, aber Juhu! – Der designierte Dingsminister beim Onanieren erwischt! (Keinenglischkönnen ist doch nicht schlimm!)

Ich bin ja neurotischerweise nie gern bei der Mehrheit. Da bin ich etwas affig. Die Mehrheit macht mich nervös. Und was macht die Mehrheit sonst momentan? Das, was bisher mein erklärtes Steckenpferd war: Guido-Bashing ist der allerneueste Hype  im Netz, in den Foren, auf den angesagten Blogs. Guido Westerhase wird jetzt wahrscheinlich irgendwas, etwa Vize oder Außen, und alle sofort so: „Yeaahh!“.  – Das ist gemein! Gehässige Ironiker schießen sich gerade aufs Schiesser-Model Guido Westerwäsche ein! Ich meine, klar, FDP und so, da fällt vernünftigen Menschen-mit-Hirn der Kitt aus der randlosen Brille. FDP geht ja nun mal gaar nicht, und Westerwelle, omg! (...“Oh, mein Gott!“) Trotzdem: Ich denke hingegen kurz mal quer und um die Ecke: Ist er denn nicht aber  irgendwo auch … – süß?

Mein differenzierungsfroher Sinneswandel hat folgenden Grund:  Ich habe den Verbalmüll dieses Mannes ja stets für eine Zumutung gehalten und das arrogant-schnöselig-peinlich-dummdreiste Herrenlaberhandtäschchen aus aknegenarbten Nobelleder für einen elend-unsäglichen Rhetorikkasper, dessen semipolitischen Lautsprechereien – immer im Westerwellenschliff messerscharfer  Auftrumpfgrandezza gehalten! – ungefähr so geistvoll wirkten, als hätte der Mann den Schwarz-gelben Gürtel in Sudoku.

Es verhält sich aber alles eventuell ganz anders, weil Guido nämlich wider Erwarten DOCH eine menschliche Seite hat! Wie? Guido W., der berühmteste Android der Nukleus-6-Klasse – ein … Mensch? Und kein Replikant? Jaa! Das Menschliche am Guidomobil ist nämlich, und das ist wohl süß: Er kann kein Englisch! Hihi! Wie niedlich! – Eigentlich ist das doch gar nicht ehrenrührig! Würde mich z. B., gäbe ich Pressekonferenzen, plötzlich ein ausnehmend zierlicher, latte-macchiato-farbener Journalist aus der Namib-Wüste in der geheimnisvollen namibischen Klicksprache der X!hosa! ansprechen, würde ich vielleicht auch hilflos-doof, verzweifelt herumrudernd und pampig  herumeiern, halb hilfeheischend, trotzdem auch etwas trotzköpfig andeutend, ich sei dieser extrem irren, kaum nachzumachenden Klick-Kick-Knix-Sprache der Busch-Leute nun mal nicht mächtig, und das sei auch gut so! Bon, bzw.: gut. – Aber Englisch? Das saugt man doch mit den Pampers auf, oder? Das kann doch irgendwie jeder, schon aus dem Radio oder wegen diesem dauernden Werbe-Denglish! – Tja, Guido aber mal eben leider nicht. Bums, aus, basta! So what? („Na und?“) Hat man als Außenminister vielleicht Dolmetscher zur Verfügung, oder was? Ich muß doch als Schwarzgelb-Verschieber, Steuerhinterzieher oder Versicherungsbetrüger auch nicht Jura studiert haben, um vor Gericht gestellt zu werden!

Daß jetzt hunderttausend Kleingeister, die das Ti-Äitsch beherrschen, sich euphorisch beömmeln, bloß weil sie irgendetwas besser können als Herr Dr. jur. Guido Westerwelle (Mr Westwave, Esq.), finde ich verständlich, aber wenig sympathisch. Anyhow, I felt in love with Guido (= „gleichviel, ich fiel mit Guido in die Liebe“), als ich auf YouTube vorgeführt bekam, wie der fernstudierte Überflieger und Teleakademiker durch eine simple, von einem britischen Journalisten auf Englisch gestellte Frage aber auch schon dermaßen aufs Bodenpersonal reduziert wurde, daß er beinahe zu weinen anfing! War das nicht süß? Doch, wohl, das war süß!

Plötzlich mutierte die übermäßig vorlaute Streber-Hackfresse zu einem maulaffig-verheulten, innerlich kurzbehosten Schulbuben, der des Hausaufgaben-Vergessenhabens überführt wurde: Halb pupertätsrotzig, halb schmollmundig schuldbewusst verrutschten und entgleisten ihm sämtliche teilprivatisierten Gesichtszüge, will sagen, setzte er ein Gesicht auf genau wie damals, als ihn Mutti beim Onanieren erwischt hatte; die kleinen verschlagenen Blauäuglein hinter der Panzerglasbrille huschten panisch wie Guppies auf Brautschau nach Eingebung suchend im Saal umher, Schweißperlenketten umkränzten in Sekundenbruchteilen die quergestreifte Stirn, schamgepeinigt rollte sich der schweiß-gelbe Schlips, das sonst so freche Beißschnütchen öffnete und schloß sich karpfenhaft lautlos, und dann … dann erlebte man ein überaus seltenes Naturschauspiel: Ein Teil des Gehirns („Projekt 18%“!) von Mastermind Wüsterwille fängt notgedrungen an – zu arbeiten!! Man kann das sehen! Man sieht es! He-she-it works! Knarrend und ächzend beginnen sich die Zahnräder zu drehen, mit durchdringendem Quietschen setzt sich die schwergängige Synapsen-Spieldose in Bewegung, lautlos formen sich Worte, werden buchstabiert, tonlos nachgesprochen, verworfen, dann neu formuliert… Man schluckt, sammelt Speichel, Verzeihung, Mund ist so trocken! Oha. Gleicht kommts ihm! Ein Gedanke, ein Ideelein, ein Schimmer-Tierchen. In atemloser Spannung verfolgt die Bundespressekonferenz den rekordbrechenden Denkversuch des Guinnes-Preisträgers! Fünfhundert polyglotte Ohren spitzen sich aufs äußerste: Kommt da noch was? Ja!

Nach quälend anhaltendem Hirnknistern, -knastern und -knuspern krächzt aus dem plötzlich 30 Jahre jünger wirkenden Bübchen-Gesicht, dessen Miene sich dabei zu einem irgendwie Uhu-verschnüffelten, wattig entrückten Übersprungsgrinsen verzieht, ein entschlossenes „….Ääähh…“ heraus. „Well…“ übersetzen die Dolmetscher schon mal. Aber der Außenminister-in-spe („in guter Hoffnung“!) ist noch nicht fertig mit der Pressemeute. Die kriegts jetzt nämlich rhetorisch so fett aufs Butterbrot geschmiert, daß die Schwarte kracht: „…äh….äh… wir sind hier ja, ja, in … äh… Deutschland, und da…, äh…, da sprechen wir Deutsch! Sie da, daheim, Sie sprechen ja da zuhause bei sich ja auch englisch!“ Gut gekontert, finde ich, eloquent und gnadenlos logisch. Seit Hitlers V2 hat keiner mehr dem perfiden Albion gezeigt, wo… dings, äh… („Don’t mention the war!“)

Die Situation ist hochnotpeinlich peinlich, aber erstmal gerettet. Doch hinter Guidos schweißsalbaderter Stirn irrlichtert und nachgewittert es noch. Pinball Wizzard! Es googelt rastlos durch die Synapsen. Guidolein ist ja nicht dumm. Na ja, gut, jedenfalls nicht soo dumm. Daß das jetzt kein Triumpf des Westerwillens war, ahnt er. Irgendwie kommt ihm das Gefühl bekannt vor. Wenn er das Wort kennen würde, würde er es einen Déja vu nennen. Ungefähr so hat er sich kürzlich gefühlt, als seine Rechtsanwaltseltern ihm die Hypothekenschlampe, quatsch, Immobilienmaklertochter als Braut ausgesucht hatten und er gestehen mußte, bereits mit einem Mann verheiratet zu sein. Erwi-hischt!

Ich finde das irgendwie süß. Meine schwulen, intellektuellen Freunde sagen das immer, wenn sie etwas oder jemanden besonders unsäglich finden: „Aber … ist doch irgendwie auch schon wieder süß, oder?“

Nach der Wahl: Schwarz-Geld siegt!

28. September 2009
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Prost Pamp-Ganz! Von der Mitte...

 

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… zum Sack, zack zack!

Sehr verpeilte WählerInnen! Es folgt eine harte, aber verdiente Wählerbeschimpfung. Ihr habt ja wohl ein Rad ab! Das ist nicht euer Ernst, Leute. Ihr habt euch doch verwählt, Mensch! Diese ausgekochten Rosstäuscher und stellvertretenden Karriereleiter sollen euch durch die Krise tragen? Die schubsen euch noch, ihr werdets sehen! Die werden euch ausziehen, würgen, betuppen, vermöbeln, enterben, abziehen und -zocken, ja sogar ausbeinen und abkochen, daß eure Schwarte kracht! Lebendig ausweiden werde die euch, eure Kinder werden sie kaltherzig zum Schuldenabbau als Soldaten nach Amerika verkaufen und die rachitischen Beinchen eurer Enkel werden dennoch unter astronomischen Schuldenlasten zerbrechen. Erst biegen, dann knicken, dann brechen! Lauscht auf das jetzt schon anschwellende winselnde Jammern eurer unschuldigen, zarten Enkel! Ihr habt sie auf dem Gewissen!

Und DAS habt ihr gewollt, mehrheitlich? Man glaubts nicht: Ausgerechnet die nuklearwarnfarbene Wespenkoalition, schwarz-geld, mit der ollen Backbremse Merkel als verbeamteter Diplom-Türstopperin und seiner Unsäglichkeit Guido Lüsterklemme als Schließmuskelmann im Inkompetenz-Center. Wenn ich des selbst-beseligten Triumphal-Grinsens dieses geölten Blitzdurchfall-Schlehmils und präpotenten Herrenausstattergehilfen ansichtig werde, steigen in mir  grün-gallige Westerwellen der Übelkeit auf.  Sagt mal – geht’s noch? Da stehen euch nun schon bummlig über 20 Parteien zur Auswahl, von Bunt über Blöd bis Bibel, – und ihr wählt ausgerechnet die FDP, die Partei der Zahnärzte, Mafia-Anwälte und Golfplatz-Betreiber? Und das, wo selbst die Tierschutzpartei mehr Wirtschaftsverstand und Mitmenschlichkeit besitzt? Ihr seid doch nicht mehr zu retten, ihr seid verloren, wisst ihr, euch hat der Antichrist schon im Sack! Aber mindestens fünfzehnprozentig!

In meinen feuchten Albträumen seh ich das Dreamteam schon öffentlich intim werden: die ignoranzige Schnutenpute aus der ehemaligen doofen Ostzone und das flutschig-flotte Gleitcremeschnittchen aus der Bonner Arroganztagsschule, den famosen Steilkarrieregeneral Vicômte de Vaseline, den Ölprinzen und antibakteriellen Ätzrhetoriker aus der Kabelschmiede künftiger Krawattenmänner des Jahres. Die Schnöde und der Biest. Mörkl und Wetterwende. Örx! Rumpf-Rapunzel heiratet den rammeligen Rumpelstenz und halb Deutschland liegt sich hirnbeschwipst in den Armen, um sein eigenes Verderben zu feiern. Lassen wir eben weiter anschreiben und studieren neue Abschreibemodelle. Wenn wir Glück im Unglück haben, wird der spaßmobile Marktlibero Guido („Sein Hobby ist Lobby“) bloß Außenminister. Wir sind ja eh schon Weltmeister in internationaler Blamage. Und jetzt dann eben mit neuem luftgekühlten Lautsprechersystem. Da kann sich die Welt klimawarm anziehen, da ist was im Anzug! Ein wohlparfumiertes Einstecktüchlein nämlich, das sprechen kann, aber hoffentlich nicht auswendig, sondern immer schön der inwändig implantierten Spieldose nach. Und es wird ein Befremden über die Welt ziehen, kühl wie FCKW und gähnend wie ein Ozonloch: Deutschland, das gehasste, gefürchtete und beneidete Land der dicken Kartoffeln, erfindet sich neu und materialisiert sich als Föhnwelle mit Sprühfestiger. Wir setzen auf die Auftrumpfkarte: Null ouvert! (Na ja, vielleicht ja der richtige Chefdiplomat für eine Weichei-Armee, in der Soldaten, wenn ein Taliban sie im Bazar finster ansieht, eine postraumatische Belastungsstörung bekommen.)

Im Ernst: Fragt ihr euch denn gar nicht, wer euch demnächst von der Wand kratzen soll, gegen die euch dieses unselige Prinzenpaar der semi-politischen Narrenzunft fahren wird? Wenn ihr schon vor Tod, Teufel und dummem Geschwätz, den drei apokalyptischen Reitern aus Berlin, keine Angst habt, fürchtet ihr euch denn wenigstens vor Verarmung, Verblödung und Verstrahlung? Oder beruht eure Wahlentscheidung auf unverbrüchlich-beinhartem Gottvertrauen? Seid ihr gegen Studiengebühren, Steuererhöhungen, Kostenexplosion im Krankheitswesen, gegen Bankenkräche und Börsen-Baissen irgendwo versichert? In welchem medien-ästhetischen Abhärtungs-Camp habt ihr euch stählen lassen gegen die zu erwartenden Pressekonferenzen und Parlamentsreden des gelierten Herrentorts und seiner Plaste-Pampganz und Chef-Mutti?

Habt ihr, Wahlvolk, euch IRGENDWAS GEDACHT bei eurer Wahl? Ihr habt vier Jahre Zeit, mir das zu erklären; bis dahin ist mein Vertrauen erstmal erschüttert. Die Verachtung eines Unpolitischen: Ihr habt sie euch selbst zuzuschreiben! Ich überdenke nun die Option, eine Diktatur anzustreben, für die ich mich als Machtmensch zur Verfügung stellen würde. Ich verspreche euch: Dann wird aber das richtige Wählen geübt, bis die Finger bluten! – 

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"Gestatten, ich bin ein Telefant, Madame..." - Das Meckpommernpumpel und ihr Brandenburger Tor.