Zugreifen, meine Damen: Das Männer-Imitat!


 

DEM IMITAT GEHÖRT DIE ZUKUNFT

In meinen lange zurück liegenden erotischen Lehr- und Gesellenjahren hatte ich das Vergnügen, ein hoch-intelligentes, hyperaktives und sehr aufgeschlossenes, indessen auch rund 15 Jahre jüngeres Punkmädel (süß, sexy und enorm anstrengend!) meine vorübergehend  ständige Begleiterin zu nennen, die mir in sexualibus etwaige, angesichts ihrer Jugendblüte evtl. aufkommenden Schüchternheiten bzw. Befangenheiten eines Abends abrupt nahm, indem sie lakonisch verkündete: „Überanstreng dich bloß  nicht, es gibt sowieso nichts, was ein richtig guter Vibrator nicht genauso, wenn nicht sogar besser kann! Und länger!“ –  Hm, ich weiß nicht, keine Ahnung: War das jetzt scherzhaft gemeint ? (Immerhin: Die Nachttankstelle in ihrer Gegend machte außerhalb der Ladenschlußzeiten ungewöhnlich guten Umsatz mit dem Verkauf von Ersatzbatterien… )

Jedenfalls bringt mich diese Äußerung neuerdings wieder ins Grübeln: Ist der herkömmliche Mann eigentlich noch zeitgemäß? Ist es nicht in Zeiten des Käse-Imitats und der vegetarischen Entenleber angebracht, einmal über den Analog-Mann nachzudenken, der gegenüber dem aus Fleisch, Blut, Fett und Bier hergestellten Natur-Mann einige Vorteile böte? Hier schon einmal die Prototypen.

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Wertvolles Imitat: Der Analog-Mann (gefühlsecht)

Kritische Verbraucherinnen werden vielleicht bemängeln, daß die Männermodelle zwar schnieke aussehen und über schwungvolle Taillen verfügen, aber doch der Hände entbehrten, was sich als Defizit bewerten ließe. Mais non, ma chères: Im Gegenteil, dieser Prototyp besitzt Wechselfutter in den Manschetten: Man kann ihm jeweilen an Händen hineinschrauben, was gerade gebraucht oder gewünscht wird: Maurerfäuste, Reifenwechslerpranken, Wasserkästen-Schlepp-Haken, Tapezier-Patscher oder ultra-chirurgen-sensible, feinmotorisch hochgezüchtete Ästhetenfinger für die besonderen Stunden zu zweit. Wenn man will, kann man sogar zwei linke Hände anschrauben, um dieses unnachahmliche Gefühl von Realität zu behalten, das man im Umgang mit Natur-Männern gewohnt ist.

Was den Backfisch wegen der Frisur und den Blaustrumpf (gibt es diese beiden Weiblichkeitsblumen eigentlich heute noch?) aus intellektuellen Gründen verprellen könnte, ist hier der Ersatz des Kopfes durch ein formschönes Holzimitat in realistischer Größe. Aber bitte, bedenken Sie, verehrte Damen, die Vorteile: Der Analog-Mann guckt nicht dauernd Fußball, er trinkt kein Bier, macht keine unangenehmen Geräusche, gibt keine Widerworte, und, entre nous, was gewisse schwache Stunden angeht – schauen Sie mal genau hin! Da geht doch was!

Ich bin überzeugt: Der elegante, geruchslose, wohlgeformte Analog-Mann wird, als Blickfang in der Wohnung, als schweigsamer Begleiter in der Oper, als stummer Diener im Boudoir oder gefühlsechter Ehemann auf dem Sofa bald Furore machen! Trauen Sie sich, meine Damen! Und gönnen Sie sich zwei zum Preis von einem! Der Analog-Mann dankt es Ihnen mit Formbeständigkeit und langer Lebensdauer!

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11 Kommentare - “Zugreifen, meine Damen: Das Männer-Imitat!”

  1. hyke Says:

    Ein „echter Kerl“ muss rülpsen, pupsen, schnarchen und darf auch ab und zu mal müffeln. Der analoge Holzkopp erahnt jedenfalls nicht meine Wünsche, da bin ich mir sicher!

  2. oachkatz Says:

    @hyke: erahnt sie der echte Kerl?
    @kraska: Du trinkst also Bier, schaust Fußball und gibst unangenehme Geräusche von Dir? Ganz zu schweigen von Widerworten? Interessant, hätte ich so nun nicht erwartet.

    • 6kraska6 Says:

      @oachkatz: Na jaaa… hm… nö… ich trink nur Wein (nur selten, aber gern, deshalb auch oft, und dann zuviel), gucke aber gelegentlich schon Fußball (z. B. mit Vergnügen: FC Bayern vs. FC Barcelona 0 : 4, letzte Woche, herrlich!), mache nachts leider unangenehme Schnarch-Geräusche und nerve die Gattin ab und zu durch intellektualistische Widerworte. – Aber MEINER Frau wollte ich auch keinen Analog-Mann aufschwatzen. Ich hab nur den Analog-Käse-Gedanken mal unverbindlich weiter gesponnen…

  3. Nöf Nöf Says:

    Der Analog Mann ist glaube ich auch der Typ Mann, der besonders von Bewertungs Communitys als zukünftiger Contentschaffer bevorzugt wird.

  4. hyke Says:

    @oachkatz: Zumindest ab und zu. 🙂
    Jaaa, die neuen Analog-Männer sind nicht aufmüpfig, kritisieren nicht und schreiben hervorragende Einzeiler! Dabei sind sie nicht mal Einzeller!

  5. ChiantiClassico123 Says:

    Nachdem ich neulich einen gewissen Alter erreicht habe wurde die Entscheidung getroffen, nicht mehr Analog aufzutreten. Demzufolge habe ich meinem Avatar Prokura erteilt.

    Schien sowohl sinnvoll als auch Umweltfreundlicher.[IMG]http://i221.photobucket.com/albums/dd76/Textklick/Proz/131717567.jpg[/IMG]

  6. lakritze Says:

    Um die Widerworte wäre es aber wirklich schade.

    Zum Thema „Analog-Mann“ könnte man nun auf den Webcomic Chester 5000 XYV verweisen, aber da der nicht jugendfrei ist, tut man das nicht.

  7. joulupukki Says:

    nun, man soll ja mit der Zeit gehen und in der Entwicklung nicht stehen bleiben. Meine Oma erlernte ihr Lebtag nicht mehr mit der Fernbedienung des Fernsehers umzugehen, aber mein entwicklungstechnischer Stillstand soll nicht beim Analog Mann stehen bleiben. Also schicken sie mir mal 2 Exemplare zur Probe vorbei … das wird getestet, jawoll!


  8. ROT SEHEN

    Aus dem männlichen Strom meines Bewusstsein-Schreibens: Wir Männer sind zu großspurig. An welcher Stelle in der Hierarchie der Natur stehen wir? Anscheinend haben wir uns unsere eigene geschaffen und uns an die Spitze der Nahrungsmittelkette begeben. Ich denke allerdings, dass wir noch irgendwo in der Mitte stehen könnten. Wenn man die Technologie wegnähme (die zugegebenerweise ein preiswerter Vorteil in der Welt der Natur ist), könnten wir immer noch von Bären oder Frauen gefressen werden. Wir sind eben nicht so klug, wie wir denken. Wie können wir etwas oder jemanden überlisten, der sein Leben durch und in der Natur lebt? Welche Instinkte haben wir, wenn wir in den Backwoods sind? Oder im Ozean? Oder in der Dancehall?

    Hier im Video zum Beispiel heisst es: «Adam, go back to the hotel»

    («Adam» ist im Hebräischen אדם das Wort für: Mensch/Mann – abgeleitet vom Begriff «Adama» אדמה der für Erde steht. Das Wort «Adom» unterscheidet sich in der Schreibweise null von «Adam» und bedeutet Rot…)

    «He’s got great big feet, he’s jumping to the beat
    he’s been dancing in the street
    he’s dressed so fine, got lots of loot
    we like to call him Mr. Zoot Suit
    He drives a great big car, smokes a big cigar
    looks like a king, and he acts like a star
    when we see him drive by he goes «toot, toot»
    we all shout, «Hey, Mr. Zoot Suit!»

    He’s got a purple suspenders and a yellow tie (say what?)
    come on boys, I tell you no lie
    he’s got all those hats, funky spats
    he is the hippest cat

    No, no he can’t be beat
    wherever he goes he turns up the heat
    so when you see him drive by with that big cheroot
    don’t forget to shout «Hey, Mr. Zoot Suit!»


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