Der große Wurf: Baby-Sucht?
Wer mich kennt, weiß: Ich bin ein Sucht-Typ. Alles, was im allerweitesten Sinne Vergnügen bereitet, kann bei mir zur Sucht ausarten; nicht nur die klassischen Drogen, sondern auch amerikanische Sit-Coms, Erdnußlocken, Rauchen beim Telefonsex, Fruchtjoghurt oder sogar das Schreiben von Texten auf dem Qype-Portal, all dies und noch mehr neigt bei mir dazu, suchtartig wuchern.
Deshalb bringe ich viel Verständnis für Menschen auf, die von irgendeinem Phänomen nie genug bekommen können. Sie können ja nichts dafür! Entweder ist mit ihrem Belohnungssystem in der Amygdala etwas nicht in Ordnung, oder der Mensch ist generell so konstruiert. „Mehr! Schneller! Ich will mehr!“ schrie stellvertretend für die Menschheit schon Theodor Storms kleiner Häwwelmann.
Trotzdem, die alleinstehende, stellungslose Nadya Suleman (33) aus Whittier, Cal., USA, versetzt mich in Erstaunen. Sie ist babysüchtig! Andererseits ist sie eine respekteinflößende Selfmade-Frau: „Ich wünsche mir eine Großfamilie“, sagte sie sich. Und woher als Single solche Familie hernehmen? Frau macht sie sich selbst. Ein Bekannter, der bereit ist, ein bißchen Sperma abzugeben, findet sich immer. So läßt sich Nadya Suleman nach und nach sechs Embryonen einpflanzen und wird, nichts geht verloren, sechsfache Mutter. Aber was sind schon sechs Kinder? So etwas ist doch keine Großfamilie. Also führte der Weg die offenbar Unausgelastete erneut zum Reproduktionsmediziner. Nun hat sie Achtlinge geboren. Der große Wurf? Das bleibt abzuwarten. Jetzt müssen erst einmal Geldgeber gefunden werden, die das Projekt Eigenbau-Großfamilie sponsern…
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7. Februar 2009 um 4:36 PM
…..das ist verantworungslos und irgendwie auch…..obszön! Die Frau als Gebärmaschine….was soll nur aus den armen Kindern werden?
Ich wünsch Dir einen guten neuen Blog-Start!
🙂
9. Februar 2009 um 7:21 PM
Babys hin oder her — gut, daß es für Netzschreibsüchtige dann doch auch Blogs gibt. Viel Spaß!
16. Februar 2009 um 8:36 PM
Ich kenne auch eine Frau, die ist süchtig danach, Kids in die Welt zu setzen. Sie hat 6 Kinder von 5 Vätern. Die älteste und jüngste Tochter sind bei ihr, zwei beim Vater, zwei beim Jugendamt. Die Familienverhätnisse sind kathastrophal, es kann durchaus sein, dass die große Tochter nicht in die Schule kann, weil sie auf das Baby aufpassen muss, denn Mama ist noch bei einem Kerl…
Jedenfalls ist das die einzige Sucht, die mich NIE befallen wird: Kinder in die Welt setzen, ich habe schon kostspielige Süchte….