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Warum immer Sonnenbrillen? Der Phänotyp des Bösen

11. Mai 2011

Warum tragen Diktatoren immer Sonnenbrillen? – Kim Yong Il bei der Weinprobe

Woran erkennt man einen Serienkiller? Laut Aussagen der fassungslosen Nachbarn zumeist daran, dass er überhaupt nicht wie einer aussah. Einen guten Bankräuber erkennt man indes daran, dass man sich an sein Aussehen par tout nicht erinnern kann. Woher weiß man aber, dass man einem Diktator gegenübersteht? Das ist einfach. Diktatoren tragen immer Sonnenbrillen. Warum tun sie das? Sei es, dass sie nicht erkannt werden möchten, wenn sie ihr zusammengeklautes Geld von Schweizer Nummernkonten abheben, sei es, weil sie das Elend des eigenen Volkes nicht mit ungeschützten Augen mit ansehen können. Manche Diktatoren kombinieren die Sonnenbrille mit dem Hemd einer Beduinen-Tunte; andere tragen nachtblaue Mafioso-Anzüge von Brioni und maskieren sich mit brutalen Allerweltsfressen, denen man lieber nicht im Dunklen begegnen möchte. Dr. Hannibal „the cannibal“ Lecter trug das Gesicht von Sir Anthony Hopkins, was furchteinflößend genug war. Wieder andere Tyrannen verstecken sich hinter arabischen Namen, die sich kein Sau merken kann.

Früher war alles einfacher. Adolf Hitler war eine Marke, schon wegen der scheußlichen Frisur, dem absurden Bärtchen und den durchfall-farbenen Uniformen. Stalin erkannte jedes Kind an seinem tabakgelben Georgier-Schnauz und den verschlagenen Trinker-Augen; Massenmörder Maos Vollmondgesicht wurde durch die berühmte Pickel-Warze kenntlich. Gegenbeispiel: Pol Pot. Wer mag da am Computer ein Fahndungsfoto erstellen? Der könnte sich theoretisch, wenn er nicht tot wäre (ist er doch, oder?), vom deutschen Geheimdienstnetzwerk beschützt, ein Haus an der Elbchaussee kaufen und keiner würde ihn erkennen. Noch raffinierter: Die KZ-Schnalle und Mädchen-Schinderin Heidi Klum: Ihre umoperierte Allerweltsnase und das Quietsche-Entchen-Organ machen sie unbeschreiblich. Kurzum: Das Böse hat viele Gesichter.

Nur wenige kennt man aus dem ff bzw. TV: Jörg Kachelmann, Guido Westerwelle, Frank Elsner, Stefan Raab, Karl Moik, Gaddafi oder Phillip Rösner, der sich allerdings unter einer albern grinsenden Asiaten-Maske verbirgt. Wie es scheint, hat die ehrwürdige Wissenschaft der Physiognomik auf ganzer Linie versagt. Das Anerbieten, aus angewachsenen Ohrläppchen oder Hakennasen Substantielles über den Charakter eines Menschen zu schließen, wird nur noch selten gemacht. Inzwischen regieren wieder Geschmack und Sympathie. Es liegt mir fern, einen Gefallenen noch zu schubsen, aber ich habe nie verstanden, warum Karl Theodor zu Guttenberg bis vor ein paar Wochen (so ändert sich die Optik!) in den Medien immer einhellig als gut, ja „blendend“ aussehend bezeichnet wurde. Also von da, wo ich gucke, hatte er immer schon eine ausgesprochen brutale Hackfresse. Jetzt freilich sieht er immer vergrätzter, mauliger, frisch geohrfeigter und wie von Mutti beim Onanieren erwischt aus.

Gleichviel, auf welche sexuelle Orientierung ich mich gerade kaprizierte, ihn hätte ich auf jeden Fall immer „von der Bettkante geschubst“. Sagt man so noch? Von der Bettkante geschubst? – Wirklich gut aussehend, also das war für mich Osama bin Laden! Woran man mein physiognomisches Unvermögen erkenen kann. Und wenn ich mir meine eigene Nase anschaue, die ich auch gern in meine eigene PhotoBooth-Kamera hänge – na, die Hand würd ich für mich auch nicht gerade ins Feuer legen…

Kraska, Halb-Diktator

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Macht das Scheinwerferlicht aus!

13. Mai 2009
Scheinwerferlicht

Beliebteste Droge: Scheinwerferlicht

…DIE IM DUNKLEN SIEHT MAN NICHT

Unser Land ist 60 Jahre alt geworden, aber kein bißchen weise, wie es im Lied des volkstümlichen, äh, Curd Jürgens, glaub ich, dereinst hieß, – denn es befindet sich mit zunehmender Rastlosigkeit auf der Suche! Ständig sucht ja Deutschland irgendwas: Alljährlich mindestens einen Superstar, ein mager-tüchtiges Top-Moppel, eine komplette Mädchen-Pop-Band, einen Wett- oder Quiz-König, einen Küchen-Meister oder wenigstens einen „Meister der Herzen“. Kaum hat man jemanden gefunden, startet die Suche schon wieder aufs neue. Es geht zu wie früher vor der Boxbude: Die Welt ist ein Rummelplatz!

Als älterer Herr genieße ich das Vorrecht bzw. habe ich den Auftrag, mir diesbezüglich um die sog. Jugendverderbnis Sorgen zu machen. Bzw. deren pädagogische Verhinderung. Die Jugend hockt vor dem Fernseher und missversteht! Unter ihr macht sich eine Art soziopathische Heliotropie breit: Die Überzeugung nämlich, man könne persönlich und ontogenetisch (notfalls nachschlagen das Wort! Wikipedia!) nicht blühen ohne Scheinwerferlicht, und man brauche zum individuellen Gedeihen unabdingbar die neidisch-verzückten Anhimmelungsblicke zahlloser Fans, Anhänger, Bewunderer und Nacheiferer. „Denn die einen sind im Dunkeln
/ Und die andern sind im Licht. / Und man siehet die im Lichte
/ Die im Dunkeln sieht man nicht“, heißt es bei Bertolt Brecht. Mag sein, aber warum glaubt heute jeder, er existiere gar nicht wirklich, wenn er nicht, massenmedial vermittelt, von einem Maximum staunender Mitbürger gesehen und gehört wird? Warum möchte heute jeder ein Konsum-, ja ein Wegwerfartikel werden, und keiner mehr ein menschenwürdiger Mensch? Warum unternimmt man ohne Applaus heute nichts mehr? Früher sang man solo unter der Dusche, heute ist keiner mehr zufrieden, wenn nicht Millionen mitklatschen! Genügte es einer jungen Dame oder einem ansehnlichen Backfisch einst, Ballkönigin beim Abschlussball der Tanzschule Drewermann zu werden, so muß heute jeder einigermaßen gerade gewachsene Teenager in Dessous über New Yorker Catwalks staksen und dämonisch-mondäne Vamp-Blicke ins Publikum werfen!

Tausende junger Menschen sehen es mittlerweile als Erfüllung eines Lebenstraumes an, sich im Fernsehen von eigens dazu geschulten approbierten Schindern oder Schindludern (Heidi Klump) quälen, schikanieren, demütigen und zum Affen machen zu lassen, um dann, mit ein paar Trostpreisen abgespeist, unter dem Hohn eben derselben Medien, wieder in die Bedeutungslosigkeit entlassen zu werden. Die meisten erleiden dabei ein seelisches Trauma vulgo einen sog. Dachschaden, der möglicherweise auch auf eine schon bestehende Vorschädigung zurückgeführt werden kann! Alle wollen Superstar werden, kaum noch einer Dachdeckerlehrling, Beleuchtungsassistent oder Kundenbetreuerin. Wenn ihr aber den letzten Volldeppen zum Superstar und die letzte Kosmetik-Tusse zum Spitzen-Model gemacht habt, werdet ihr merken, daß die Spitze wieder zur Basis geworden ist, und keiner hat was gewonnen! Und dann? Dann kommt die Alterspyramide, der Rentnerberg, die Dschungel-Camps, und schließlich werden sich die Seniorenheime füllen mit gewesenen Mannequins, singenden Nervensägen und ehemals mal im Fernsehn Gewesenen!

Hört zu! Die einzige Chance, heute exklusiv, elitär und exzentrisch zu sein, besteht in der konsequenten Ablehnung jeder Auffälligkeit! Euer Wappentier, Elite, sei…  die graue Maus! Der unterirdisch tätige Nacktmull! Die Steinlaus! In Sonderheit aber, wo Scheinwerfer auftauchen und Kameras – Nichts! Wie! Weg! Irgendwo in so ’nem Regenwald gibt es bestimmt noch einen Stamm von Naturburschen, die glauben, der Weiße Mann mit seinem dritten Auge nähme einem die Seele weg per Foto und Film. Diese wunderlichen Menschen haben nämlich genau Recht! Wer von den ganzen Supersuper-Säcken hat denn noch Seele? Die meisten haben nicht mal Herz, von Hirn ganz zu schweigen. Der einzige, der vielleicht Seele hat, ist Helge Schneider. Aber hat der sich je dem „Urteil“ eines Heidi Klump oder einer Dieter Bohlen gestellt? Wohl kaum. Also Schluß mit diesem ganzen medien-darwinistischen Auslese- und Konkurrenzmist! Keine Sängerwettstreite mehr! Weg mit den „sexy“ stöckelnden Schmoll-Schnuten! Ein lebender Kleiderbügel zu werden, Mädels, das ist kein Traumberuf, das ist Krampf und Gewürge, und am Schluß endet man wie Heid Klump, als heimlich alterndes Medien-Geschnepf.

Zum Thema und als Dessert ein Löffelchen von der Weisheit des Tao-Mönchs Yoshida Kenkô:

Wenn man die anderen übertreffen will, so möge man lernen und es ihnen dann an Wissen zuvortun. Und falls man mich fragte, warum man denn lernen solle, so würde ich antworten: um zu erkennen, daß man sich seiner Vorzüge nicht rühmen und mit anderen nicht wettstreiten darf. Nur die Kraft, die das Lernen verleiht, befähigt dann, hohe Ämter aufzugeben und seine Habe zu verschenken.“

Das nenne ich vornehm gesprochen!

PS: Übrigens habe ich bei meiner Bilder-Suche versehentlich das Suchwort „Schweinwerferlicht“ eingetippt: Kaum zu glauben, aber auch dazu gibt es jede Menge Sucherergebnisse!

Luxusleiber, Entenstimmen: Wir sind Heidi Klum!

23. März 2009
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Nicht wie Heidi Klum: Magersüchtiges Model

HEIDI-KLUM-LOOKALIKES BEIM COCACOLA-SPASS

Es muß kurz vor Feierabend gewesen sein, als der Schöpfer Heidi Klum ihren Body zuteilte. In der Eile vergaß er, die hübsche Hülle innen zu füllen. Damit will ich nicht behaupten, daß Frau Klums Innenleben gänzlich aus Sägemehl besteht; wohl aber, daß die arme Attraktivitätsattrappe gezwungen ist, mit einer Stimme herumzulaufen, die einem kleinen gelben Plastik-Quietscheentchen mit Gewalt entrissen worden zu sein scheint. Manche werden sagen, ja, und? „Barbie“ – die ja heuer auch schon in die Wechseljahre kommt – konnte noch überhaupt nicht sprechen! Ästheten hingegen entgegnen: So etwas geht heute gar nicht mehr! 90-60-90er Blondinenweiber mit Luxusleibern, – und dann die Intelligenz einer feuchten Scheibe Weizentoast! Und dazu diese entsetzliche Quietschentenstimme! Das will unserem modernen Frauenbild gar nicht mehr schmecken! 

Und jetzt huscht die Fleisch gewordene Vorspieldose ja auch noch durchs Fernseh, macht komische Geräusche und quietscht Tumbheiten ins Mikro, die als männermörderische Hohlmuschel-DummDumm-Geschosse eigentlich unters Kriegswaffenkontrollgesetz fallen. Frau Klum kommandiert, kujoniert oder schikaniert da, man weiß es nicht genau, als eine Art Schnallentreiberin oder so, ein Rudel hipper Jung-Tussies (z. B. die Jennifer, Chantal, Leonie-Lena, Valerie, Cloe und Samantha), die offenbar keine größeren Wünsche kennen, als a) in immer kleinere Kleidchen zu passen und ansonsten b) haargenauso zu sein wie Kommandeuse Heidi Klum! Inkl. Entenstimmchen, schnatterquakquaak.

Schlimm leider: Der Ententeich ist oft genug ein Haifischbecken! Nicht alle kommen durch. Einige Schnallen gehen baden, können kein vernünftiges Wort Englisch außer „shoppen“ und „Händi“, wundern sich, warum die Amerikaner in LA nachts das Licht brennen lassen oder brechen sich unbeherrscht die extraordinär langen Streichholzbeine, weil sie das elegante Stöckeln auf HighHeel-Schühchen nicht beherrschen. Autsch, Pech, – raus! Dem „Playboy“ zum Fraß vorgeworfen mit Haut und Knochen. Mehr ist ja eh nicht. 

Tussen mit Gewinner-Gen und Stöckelpumpsführerschein hingegen dürfen dafür gleich im Fernseh bleiben und uns weiter multimedial auf den Senkel gehen. Zum Beispiel kommen sie in die CocaCola-Reklame. 

Die CocaCola-Reklame ist ein Episodenfilm (Farbe, 25“) mit dem bestürzend preziösen Titel „Nur du bist du!“ Es ist ein Stummfilm mit Musik, das heißt, die tragenden Frauenrollen sind sprachlos. Ohne Text. Entchen hat mal Pause. Schon nicht schlecht! In der ersten Episode fährt eine jüngere, sommerlich leger bekleidete Heidi-Klum-Lookalike-Contest-Gewinnerin einen auffallenden Kleinstwagen aus der Tiefgarage. Feuerrote Fiat 500 „Topolinos“ mit Schiebedach, die aus Parkhäusern kommen, gelten unter Freudianern bekanntlich als ausgemachte Mösensymbole. Die junge Fahrerin ist aber mördergut drauf, denn sie kennt keinen Penisneid. Den scheint aber der junge Mann in der Parallelspur zu hegen, denn er sitzt in einem schweren Kompensationscabriolet, ist in einem typischen Porschloch-Auto, vielleicht ist es auch ein Daimler mit zu kleinem Benz, „unterwegs“. Weil aber die rote Fiat-Schnalle vor guter Laune schier platzen will, fährt sie dem doof hinterherschauenden Penisheini lachend davon, nicht ohne michael-schuhmacherhaft das Siegesfäustchen zum Schiebedach hinauszurecken. –

Nächste Episode: Eine rothaarige (Natur?) Trulla heiratet „in weiß“ (psychoanal. Symbol für GV-unerfahren!), will aber nicht bis zur Dienstreise oder bis zur Scheidung warten, sondern verarscht den dümmlichen Ehe-Deppen gleich an Ort und Stelle, indem sie, prähysterisch-uralter Clownstrick, auf dem Hochzeitsfoto mit gespreizten Fingern ihrem Gespons heimlich von hinten symbolische Hörner aufsetzt (psycho-symbolisch für: Hörner). Die Braut strahlt über den gelungenen Scherz und die zu erwartenden Unterhaltszahlungen wie ein zuckerfreies Honigkuchenpferd.

Episode drei: Ein Modelmannequin mit häßlicher Badekappe (beige mit braunen Applikationen; Symbol für: Klimakterium) macht in einem Wellness-Pool, an dessen Rand sorgfältig gurken- oder joghurtbreimaskentragende, in hoteleigene schneeweiße (Unschuld!) Frotteeflauschigkeiten eingemümmelte postklimakterielle Damen der Ruhe in Liegestühlen pflegen, eine sog. „Arschbombe“, wodurch die Ruhedamen ordentlich naßgespritzt (symbol. für: Sexualität) werden. Unter Wellness-Zicken natürlich ein Heidenspaß!

Schlußepisode: Eine Businessklassefrau im Economykostüm macht vor dem Aufsichtsrat oder so eine Art PowerPointPräsentation. Kennt man ja. Aber jetzt taucht glucksenderweise ihr humorvoller Powerfrauschwesterscherzkeks im Businesskostüm auf und treibt allerhand Allotria und Possen: Quetscht von außen ihre Nase an die Glastür, womit sie ein ganz bizarr lustiges Grimassengesicht zustande und ihre Businesskollegin heillos zum Lachen bringt. Es ist zum Schenkelklopfen irre spaßig, das alles! Schauspielerleistungsmäßig schon glatt oskarreif, dieses Gesicht gehört auf den Roten Teppich! Oder drunter zumindest!

Nach dem letzten lustigen Streich der kleinen Strolche ist Abspann: Fetzmusik, Abbild einer Flasche CocaCola und der Satz: „Nur du bist du!“

Klar. „Ich“ bin ja schon ich! Zum Glück ist die Gattin zur Stelle, nimmt mir sanft die Kettensäge aus der Hand und fragt, ob ich jetzt meine Medikamente möchte.