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Frauen: Freuen oder den Mund halten?

9. Mai 2011

Irgendwie voll pussy? Na und?

Zu meinen anti-zyklischen Lebensverschönerungs-Capricen gehört es, mich zur aktuellen Aufregern generell, wenn überhaupt, immer erst dann zu äußern, wenn das allerletzte Wort schon gesagt bzw. bis zum Überdruss breitgetreten und die Sau definitiv längst durchs Dorf getrieben ist. Natürlich hab ich dann oft das Nachsehen, weil die Einfälle knapp werden. Selbst meine mich eine Weile irritierende Beobachtung, dass Osama Bin Laden eigentlich genau so aussieht, wie ich mir Jesus vorgestellt habe, stand schon irgendwo.

Weil aber gestern Muttertag war, möchte ich doch, nachlesend, zwei Frauenschicksale mit Bin-Laden-Bezug erörtern. Frauen haben es schwer. Was sie machen, machen sie falsch. Mutter Merkel etwa. Frenetischer Gefühlsüberschwang ist dem nordischen Meck-Pommelchen eher fremd. Meistens, schätze ich, darf sie lieber gar nichts fühlen und muss etwaige Emotionen im tiefsten Mundwinkel verstecken. Wenn sie allerdings, wie Politiker das symbolisch schon mal tun müssen, falsche Gefühle aufsteckt, wirkt das, wenn ich das so uncharmant sagen darf, immer ein wenig ridikül, weil sie dabei schon präventiv so eine pampige Schnute zieht, als hätte man sie beim Schwindeln erwischt. Lächelndes Lügen gehört nicht zu ihrem Repertoire. Da guckt sie vorsichtshalber gleich sauer wie eine Spreegurke aus dem flaschengrünen Hosenanzug. Sympathisches Menschsein blitzt bei ihr nur auf, wenn sie sich mal so richtig freut. Wer gesehen hat, wie sie beim Spiel Deutschland : Argentinien beim 3. Tor aufsprang, kindlich in die Händchen patschte und verzweifelt jemandem zum Umarmen suchte, dem ging das Herz auf, ein bisschen. Leider saßen um sie herum nur afrikanische Würdenträger in Nadelstreifen, die offenbar alle Argentinien-Anhänger waren.

So, nun hat sie sich einmal wieder gefreut, weil das Spiel Obama vs. Osama (1:1 nach Verlängerung) durch technisches K.O. entschieden wurde. Ja und? Lasst ihr doch das bisschen Freude! Aber nein, die halbe Welt echauffiert sich, weil man sich als Christ angeblich nicht über den Tod eines Menschen freuen darf. Ich möchte ja mal wissen, wo das stehen soll? Die Bibel ist voll von Völkergemetzel, und Jehova, keineswegs unparteiisch, immer feste mittenmang. Schickt gegen die Feinde der Israeliten Pestilenz, Pech und Plagen sonder Zahl. Als die Armee des Pharaos im Roten Meer versoff, hat er sich bestimmt die Hände gerieben! Und da darf sich eine pommersche Protestanten-Pute nicht mal ein bisschen freuen, weil es den „Terrorfürsten“ erwischt hat? – Außerdem, was war das denn noch für ein Leben? Vor einem uralten Fernseher sitzen und auf allen Kanälen kommt immer bloß man selbst! Jetzt ist er in seinem Paradies und darf täglich Jungfrauen bombardieren oder so was. Ist doch eine schöne Lösung für uns alle, win-win sozusagen. Da m. W. sowohl für Kreuzzügler wie für Muselmanen die Sause im Jenseits erst richtig losgeht, müsste man sich, der Logik nach, eigentlich immer freuen, wenn einer stirbt. Endlich raus aus dem irdischen Jammertal und voll auf die Jungfrauen! Bloß aufs Merkel wird wieder dreingeschlagen.

Noch aberwitziger und toller aber die „Debatte“ über ein Foto von Frau Clinton, den Amtskollegen der Westerwelle. Auf dem Bild guckt sie im Fernseh die Live-Übertragung vom kill job im Hause Bin Laden und, so scheint es, schlägt oder hält sich die Hand vor den Mund. Diese Entsetzens- oder Angst-Geste, informiert mich die Gattin, sei absolut rein weiblich, Männer machten das nie; sie, die Geste, ist, um einen Ausdruck einzuführen, den ich vom Schulhof gelernt habe, „irgendwie voll pussy“. Wenn eine US-Außenministerin eine unmännliche pussy-Gebärde zeigt, ist das offenbar derart ehrenrührig, dass ihr Büro sofort weltweit dementieren musste: Es habe sich keineswegs um eine Entsetzensgebärde angesichts einer Horrorshow gehandelt, sondern „vielleicht nur das Unterdrücken eines allergischen Niesens“ abgebildet. Dabei – hätte die Frau vielleicht die Zähne zu einem triumphierenden Siegesgrinsen fletschen sollen? Oder auf und nieder hüpfend in die Hände patschen wie unsere Mutter Jubilage? Den anti-amerikanischen Furor dann hätte ich ja sehen mögen!

Busen oder Beine gehen ja noch, aber wenn eine Frau in der Politik mal versehentlich das Strumpfband der Menschlichkeit sehen lässt, dann ist gleich Polen offen und die Reputation beim Teufel. Deshalb überrasche ich mich jetzt selbst einmal mit dem Aufruf: Politikerinnen! Zeigt unverschleiert Gefühle! Haltet euch ruhig mal die Augen zu, zieht Schmoll-Schnuten oder hüpft, tanzt und patscht! Auch ein Tränchen darf (außer vielleicht hinsichtlich Herrn Bin Ladens) ruhig mal verdrückt werden. Freut euch! Die Niedertracht des Politischen muss nicht immer mit versteinerter Fresse daherkommen.

PS: Kunden, die diesen Arikel lasen, lesen vielleicht auch: 

http://cbx.amadyne.net/blog/articles/891/erwachsene-menschen-und-ihre-macken

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Im Geddo: Cherchez le pig (Deutsch nichso gut)

9. Dezember 2010

Rätselhaftes Schweinchen: Was hat man auf der Pfanne?

 

Für Chris & Hella (Gute Besserung, Mensch!)

„Dialog der Kulturen“ im Geddo. Fragt kleiner serbischer Nachhilfe-Schüler mich: „Lehrerr! Ch’abb isch mal Frage – darf ich? – „Hhmmm?“ – „Lehrerr, bist eintlich … Müslim?“ – „Nee! Niemals nich!“ – „Und, ja aber, Herrr Lehrerr, ch’ast du doch Frau! – Deine Frau, ist der denn Müslima?“– „Also erstens heißt es: ‚die’! Und außerdem, nö, schätz ma erst recht nich!“ – „Ach so, denn is der Krist oda was?“ – „’Die’, Blödmann!!! Aber sonsten: nö, wohl auch nicht…“ – „Unn was seit’n ihr denn zusammen?“ – „Na, weißt … eher so … halt … nix!“  – „???“ – „Na, schaust, Kleiner, Deutsche sind oft weder Krist noch Müslima…“ – (Schüler, sich stolz aufrichtend): „Aba binnisch auch Deutscher … –  und ischbinnich Muslim!“ – Ich, etwas jovial: „Ja, und? Was issn das gezz überhaupt so dolles, Muslim?“„Wir essen kein Schweinfleisch!“ kommt die Antwort prompt wie aus dem Bolzenschussgerät geschossen. Aha.

Aber mal andere Frage: Schweine jetzt – sind die, also von sich her, eigentlich „halal“, „koscher“ oder „ungläubig? Kurzum, was frisst’n so’n Schwein denn selbst? Ja klar, die Studis von der Wikipedia-Uni schnipsen eifrig mit den Fingern. Nach ihrem frisch gebackenen Klickwissen sind Schweine nämlich „Allesfresser“. How how! Beißen, schlingen und knuspern also alles Organische, was nicht bei „drei“ auf den Bäumen ist! Toastscheiben, Suppenreste, Kartoffelschalen: Dem Schwein ist alles Wurscht! Notfallls, wie mein Lieblingsfilm „Hannibal“ zeigt, frisst das wilde Waldschwein auch unmenschliche Bösewichter. Verdient hamses ja wohl, oder?!

Weil isch bin gutte Lehrer, ging ich Sache auf Grund. Schwein! Gibssu mir Wahheit! Bist du koscher, halal oder bös schlimmer Finger? Stieß ich auf so rundes Töppchen „Appel-Grieben-Schmalz“ von öko-edlem „Apfelparadies“. Aah! Ha! – Bzw.: Was? Wie? Ob denn lecker? Ja, ja, klar! Aber nicht die Frage. Auf Deckel von Töppchen hatte Chef von Schmalz-Schmiede (wer sonst traut sich so, bitte?) unbeholfen visuelle Graphik appliziert. Siessu drauf eines von den drei kleinen Schweinchen (Oink-oink-oink, aber ohne böse Wolf, wo pustet Häuschen um!), keckes Kochmützchen auffm Schweinskopp druff. Unterm Hals war so dünnes linkes (!) Ärmchen windschief drangemalt, wo hält seinerseits Pfanne in Pfötchen (sieht bisschen aus wie Augsburger Puppenkiste, Serie: „Die Mumins“). In Pfanne aber nun wiederum entweder vielleicht a) boah! ein klein niedlich Hundchen (hä? Is das chinés Schwein? Unn essen süß-saure arme Hundchen mit Soja unn Anananas, wo doch aber niedlich? – Bah!) , – oder doch vielleicht eher b) noch mal’n Schweinchen (also das zweite von den drei kleinen…). Was soll’n das? Grübel-grieben-grübel.

In Kopp von zweitem Schweinchen stecken, schlarraffenlandesk surreal unwirklich bereits verzehrfertig & verbrauchergerecht Messerchen und Gabeline. Geht Hermeneutik auf Grundeis: Wie jetzt? Is Schweinchen denn kannibal? Schwein & Schweinchen im Blickwechsel: Mag ich disch? Fress isch disch? Bissu Koch oder Opfer, du … Sau? Kannibalische Wohlfühlkommunikation! Schwein guckt Schwein guckt Schwein guckt Schwein … und so weiter. Rätselbild! Fiesolophisch gesagt;  „Selbstobjektiviert und entfremdet durch den die Anerkennung verweigernden Blick des Anderen wird das Subjekt, den Fremden er-blickend als subjektiviertes Objekt auf der ent-fernt anderen Seite des Blick-Agons, seinerseits subjektiviert, kurz: wird im dialektischen Blickwechsel das identifizierte Andere seiner selbst im Spiegel des fremden Blicks“ (J.-P. Sartre, „Das Sein und das Nichts“). Jaha! Genau! Resp. Au weh!  Das Schwein ist des Schweinchens böser Wolfi! Das Böse lauert überall. Wer Schwein, wer Wolf, wer Werwolf? Der Apfel der Erkenntnis fällt im Apfelparadies (!) nicht weit vom Schwein. Hirnschmalz siedet, mit Apfel und Zwiebelgemüse, Grieben noch dabei. Dem Reinen ist alles Schwein. Aber wie soll das ausgehen?

Wie schön iss Muslim-Sein. Nix Dialektik, nix kannibal, nur sauber Übersicht und klare Regel: „Wir essen nix Schwein!“ Kann Schwein mal sehen, wo bleibt. Botschaft von Werbung ist schweindeutig: „Wir obergut, wir vorsichtshalber mal nix essen von unübersichtlich Tier! Wie sagt Proffeeht? Kannibalschwein is grundbös das! Genau wie Schnaps und fiese Kippen!“ – So, jetzt klar das. Schwein unrein unn hat Gesicht wie Steckdos! Sogenannt Schi-nitzel ist Essen von Ungläubige Hunde wie mich und dir! Womit geklärt  Ontologie von Schwein, – wir nix essen dies, bah & basta!

Weil gutte Lehrer immer geben Weltwissen, ich erklär: Wir auch nix essen Oile, Meerschawein und Käng-Guru! Aber sind deswegen nicht doll stolz drauf. Gebe kein Distinktionsgewinn. (Wort Schüler nich verstehn. Aach, mache nix, egal!) Weil deutsch, auch nich schlingen Frosche, Spaghetto und Kakerlak. Aber deswegen nich gleich gut, weil andermal wieder knuspere Kroko, Hummere und Auster-Schleim. Stecke in Mund, was kommt. Unsere Gott egal. Will nur nich, dass wir beiße in Goldene Kalb. Goldene Kalb ganz schlecht, auch in Scheibe (Schi-nitzl).

Serbische Freund’ von „Lehrerr“ fressen gern Manne-Essen: Fett mit Fett an Fett in Fett, aber bittscheen mit gut Buttersoße, sowie viel mit dicke Käse bei. Ja, schaust du: Dicke Mann, gutte Mann, unn is auch viel testosterone Mann-Mann! Frauen machen scharf, wenn dicke Mann! Mann muss immer könne, esse Viagra, fette Lamm, Hammelbein und mächtige Huhn mit Fetttauge-Suppen. Geht alles, wenn hinterher Slibo gut viel.  Hauptsach, nix Schwein. Schwein doppelplusungut. Allah unn Proffeht will nich wissen von Schwein. „Ich soll geschöpft haben? Nie, nix, nimmer. Ist doch krass eeklich Geziefer! Sieht aus wie Mensch, schmeckt wie Mensch, rolle blonde Auge wie Mensch, wenn köpfe.“, so sagt Herr Koran.  Allah meine nich gut mit Schwein. Zwar geschöpft, aber Ausschuß von Schöpfung!

So, willzu esse gut Schweinschmalz, gehssu in Paradies von Apfel. Nix 72 Jungfraue, aber gut esse! Mann stark danach! Ganze Runde ruft: „Ey, Wirt, mache Slibo fiehr Lehrerr! Is nich Müslim, aber gutte Mann, derr Magistrevic!! Weiß immer Bescheid!“ Frau aber schittelt Kopf (ohn Tuch). Hat sie wirklich gesagt: „Mann! Du bist zuviel in dieser Serbenkneipe! Du verblödest da noch!“ ?

PS: Chabb ich gehert, Freund von Freund Chris is anne Airport London gestoppt, weil hatte Töppchen Grieben-Schmalz in Gepäck. Musste ausläffeln an Gate zweihunderfuffzich Gramm von die fette Schmier! Hat danach nebbich bisschen explodiert, und war dann alles voll … Schweinesch…malz. – Allah! Wußt ich, dass Schmalz is fettich und schwer im Magen. Aber Sprengstoff? Nich glauben. Schwein harmlos. Und Islamerer-Terrorist geht nie mit Schwein!