Ratlos dreht er am Rad, springt im Dreieck, brennt lichterloh,
Der Held auf der Brücke: Unser Chef, Captain Cogito.
Das Körperschiff ächzt, es krängt, läuft leck, manno, verdammt,
Wer hat es denn schiefer gelegt? Hats wer wo gerammt?
Und noch 15 Minuten bis Buffalo!
Männer, ruft der Captain, habt ihr die Nieren gefiert?
Lasst die Wirbelwanten raffen,
Der Dampfer ist alt, aber stark, der kann es noch schaffen!
Setzt Herz und Lunge, vollen Kreislauf voraus, up and hey-ho!
Der Captain auf der Brücke tobt und brüllt,
Derweil das Schiff sich zügig mit Wassern füllt.
Die Prognosen sind düster, die Diagnose roh:
Noch 15 Minuten bis Buffalo!
Durch sämtliche Luken bricht eisiges Nass,
Der Captain googelt: Was ist denn das, was
Uns da dauernd in die Spanten kracht?
Ist es der Elemente schwer kalkulierbare Pracht?
Wir gehen, so scheint es, stehend k.o.:
Und noch immer ist es halb acht, sinds also:
Knapp 15 Minuten bis Buffalo!
Da reißt der Captain die Ruder herum, hart am Wind
Kreuzt er, pfeift im Dunklen, besänftigt das innere Kind –
Und seht, er siegt: lacht, singt, betet und kriegt
Sich kaum ein:
Warum, worumwillen, und vor allem wieso
Frag ich, wollen wir denn nach Buffalo?
Ich bin der Captain! Das Hirn! Ich habs in der Hand!
Leute, Matrosen, alle Mann an Land!
Setzt das sinkende Schiff mit Karacho
In den Sand!
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This entry was posted on 2. Mai 2012 at 2:05 PM and is filed under Me myself I. You can subscribe via RSS 2.0 feed to this post's comments.
Schlagwörter: Ballade, Buffalo, cogito, Körper
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2. Mai 2012 um 5:46 PM
Habs zwar nicht verstanden, aber so viel Drama. Ich musste weinen.
2. Mai 2012 um 5:47 PM
Danke für die Tränen.
2. Mai 2012 um 5:54 PM
Aber gerne doch, ist ja mein Spezialgebiet.
2. Mai 2012 um 7:25 PM
John Maynard hat ausgesteuert. Captain Cogito übernimmt.
2. Mai 2012 um 8:14 PM
Yep. Captain Cogito hat das Steuermanns-Patent für Körperschiffe.
2. Mai 2012 um 8:22 PM
Fontane, der lag mir zu schwer im Gedärm
bei Kraska hingegen mein Herz sich erwärm‘
Die Worte sie tönen gehaltvoll und schwer,
der Sinn hingegen ist leicht, beinah leer…
[Natürlich nur im Vergleich zum kopfschweren Original]
Ach, Magister, was gäb‘ ich für diese Wortsbeherrschung…
5. Mai 2012 um 10:49 AM
Mal eine etwas andere Adaptation des „Erlkönigs“…?
5. Mai 2012 um 12:45 PM
Nee, das ist nicht der „Erlkönig“, das ist die Ballade „John Maynard“ von Fontane
5. Mai 2012 um 6:27 PM
Trotzdem musste ich an den Erlkönig denken, doch mit einem Technikbezug hat das nichts zu tun… 😉
5. Mai 2012 um 2:02 PM
Ich nehme mal an, dass wegen des starken Technikbezuges der Erlkönig assoziiert wurde, das sind doch glaube ich so kleine Prototypen kleiner Autos aus Südwest-Playmobilien
5. Mai 2012 um 2:08 PM
Es hilft, wenn man a) Descartes kennt („cogito ergo sum“, den Dualismus von cogito und Körper)), sowie als Schulkind Fontanes „John Maynard“ auswendig lernen musste. Der Rest ergiebt sich, ganz untechnisch.
5. Mai 2012 um 2:23 PM
War nur als Erklärung gedacht, wie man hier zu Erkönig kommen kann, denke mal, dass die zitierten Kulturgüter zumindest basicmäßig flächendeckend bekannt sind.
5. Mai 2012 um 3:00 PM
Ja klar. Seh ich auch so.