Anti-zyklischer Text mit Osterbezug
So, jetzt endlich mal ein Text mit Oster-Bezug. Wer jetzt nörgelt, Ostern sei aber doch lange vorbei, darf gleich die Biege machen und abdampfen, weil, er versteht nichts von anti-zyklischer Medienpolitik. Mir geht diese Aktualitätsraserei in den Medien nämlich derart auf die Eier, dass ich nur noch betont in-aktuelle Artikel schreibe. Außerdem kann man den Text auch bookmarken, denn Ostern ist bekanntlich ein Periodikum und kommt jedes Jahr wieder. Im Grunde ähnelt Ostern sich wie ein Ei dem anderen.
Apropos: Ist es „rassistisch“, wenn ich behaupte, für uns Langnasen sähen alle Asiaten gleich aus und man könne die gar nicht unterscheiden? Der Asiate scheints ja selber zu glauben, oder warum bietet er Frühlingsrollen, Sushi, Dim Sum und Bami Goreng im gleichen Laden an? Jedenfalls, Eier sind für uns auf geradezu sprichwörtliche Weise ununterscheidbar. Ein Ei ist ein Ei ist ein Ei (Gertrude Ei, quatsch, Stein). Kennt man Ei-nes, kennt man alle. Der Deutsche ist nicht gut im Differenzieren. Ihm ist alles ei-nerlei. Die Kultur der feinen Unterschiede geht uns ab. Anders hingegen dem Asiaten! Geschult und durchtrainiert in 5000 Jahren Mönchskultur, kann man ihm kein Ei für ein U vormachen. Leuchtender Beweis: Genosse Oberkommandierender Kim Song Il, oder wie der Knilch heißt, dieser putzige Kleine Diktator im beigen Popeline-Blouson, die Sonne Koreas, Leuchtturm der Welt, Lehrer der Völker und oberster Qualitätskontrolleur der nordlummerländischen Eier-Produktion.
Auf dem 1-A-Beweisfoto sehen wir den obersten Eiermann des Volkes, wie er in vorbildlicher revolutionärer Wachsamkeit ein imperialistisches Weiß-Ei enttarnt, das sich volksschädlingshaft hinterlistig unter die dicken gelben Eier des Volkes gemischt hat. In seiner blendenden Weisheit legt der Genosse Diktator den vorwärtsweisenden Zeigefinger unerbittlich auf die Wunde imperialistischer Aggression. Das konterrevolutionäre Produkt wurde dingfest gemacht. Nach dem entarteten Huhn wird noch gefahndet. Die Behörden brüten aber schon über einem Umerziehungsprogramm. – Was? Wie bitte? Hör ich schon wieder Genörgel? Dieser Artikel hätte gar keinen Osterbezug? Das weise ich als westliche Provokation schärfstens zurück! Ab ins Arbeitslager! Der Ostern ist rot!
In der nächsten Ausgabe: Genosse Oberkommandierender Kim Song Il erfindet den Büstenhalter.
This entry was posted on 10. Mai 2011 at 10:37 PM and is filed under Die Banalität des Blöden: Zur Semiologie des Alltags. You can subscribe via RSS 2.0 feed to this post's comments.
Schlagwörter: Diktator, Eier, Nordkorea, Ostern, Qualitätskontrolle
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10. Mai 2011 um 10:53 PM
Eiei, Herr Magister, welches Huhn hat Dich denn ei-gentlich da geritten, solche Ei-nfälle ohne ei-ndeutigen Z-ei-tbezug zu schr-ei-ben?
Oweh! Mit jedem Wort, das ich ich selbst schr-ei-be, st-ei-gert sich m-ei-ne P-ei-n und aus der Ei-genartigen Ei-nschätzung wird ei-ne unverm-ei-dbare Gewissh-ei-t.
Wir sind nicht von Ärschen umzingelt, sondern von Eiern!