Fremdenführung durch „da ‚Hood“


Guck jetzt nicht hin, da die
Smarten, die Harten, die Derben
Das sind Balkankriegs-Serben.
Die grüßen mich nie.

Die da mit den Halbmondfahnen
proben als sture Alt-Osmanen
Den Spagat
Zwischen Bacardi-Cola
Und Kalifat.

Die dunklen Jungs am Wiesengrund
Nennt man Tamilen, und
sie wollen bloß (Volleyball)
spielen.
Auch bei Exoten ist auf jeden Fall
Der Ball meistens rund…

Die Finstergucker am Eck? Ach, Skipetaren,
Machen etwas Im-, meistens aber Export
Vielleicht sinds auch Kossovaren,
jedenfalls, wenn sie reden
Versteh ich kein Wort.

Häkelkappe, Vollbart und Kaftan,
Die Burkasse immer dahinter,
Das ist ein Mullah aus Dingens-tan,
Sein Name? Na,
bestimmt nicht Günther!

Ich sags nicht gern, doch der Roma-Rumäne,
Und zwar wegen dem seinem Müll,
macht mir manchmal Migräne!
Den Dreck in die Tonne stopfen
Ist dem schon zuvüll.

Und dann die armen Bulgaren
Auf ihren Limousinen
Liegt ein Fluch:
Immer müssen sie mit ihnen
durchs Viertel fahren,
Den Parkplatz nimmt ihr Besuch.

Des Nomaden liebster Spaß ist Grillen.
Die Türken grillen wie irre,
Als sei das ihr’m Allah
Sein allahhöchster Willen.
Mich macht der ganze Qualm
Schon ein bißchen kirre.

Opa, und wie erkennt man die Polen?
Gar nicht, Junge, sind gute Katholen
Wie wir auch,
Nur etwas mehr unverhohlen
Ist deren Wodkaverbrauch.

Einen Belorus oder einen Ukrainer
Kennt – jetzt persönlich – keiner,
und doch sind sie da, mit ’nem Truck,
Und was sie liefern,
Ist sicher kein Muckefuck.

Steinern die Fresse, das Kinn aus Granit,
Die Putins wollen immer nur eines: Profit.
In ihrem BMW-Cabriolet
Frauen, Waffen und Schnee.
Wenn du sie störst, tun sie dir weh.

Hier, die Süßen: Emine, Dilem und Semra
Verhüllen mit Doppelkopftuch ihr Haar.
Ich finds a weng schizophreng:
Ihre Hüftjeans sind nämlich hauteng!

Die ganze Black Community groovt
Wenn Miri „Queen Mum“ Kuti zum Essen ruft,
Ihre Sandalen machen fröhlich flip-flap,
Auf den Tisch kommt freilich
Meistens Millipap.

Multikult! Ein Durcheinander von Nationen und Rassen.
Es gäbe bei manchen Gründe, einander zu hassen,
Doch tut man es nicht. Auf engem Raum
Geht man sich aus dem Weg, gelassen,
man kennt sich ja kaum

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4 Kommentare - “Fremdenführung durch „da ‚Hood“”

  1. vilmoskörte Says:

    Wat soll ich sagen, ich find’s besser als „gut geschrieben“! Könnte glatt auch in Neukölln spielen.

  2. joulupukki Says:

    Schöner Grätzelrap. Magst den nicht für uns vertonen, MC Kraska?

  3. oachkatz Says:

    You’re a poet and you know it. Entschuldigung, manchmal kalauerts so aus mir raus…

  4. 6kraska6 Says:

    Thanks for the greetings from Kalau,
    readin‘ it I said: „Wow“!
    Ya know, it ain’t easy,
    to accept the title „poet“
    writin‘ poems that sleazy.


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