Was Signore Gino Pollo abgeht

Wieder ein Huhn-Starschnitt der begnadeten Hühnerflüsterin Tuliparola Kontakt: http://www.proz.com/translator/62859 Bei Qype als Tulpenteufel aktiv; ansonsten Übersetzerin, Dichterin, Emigrantin, Agrarnonne, Eremitin, Tomatenzüchterin, Katzen- und überhaupt Tierfreundin, wenn auch, gottlob, auf unsentimentae Weise.
Sieh diese Farbenpracht! Die Symbolik der Säulen! Als trüge man Eulen Nach Dings, oder lauschte Rilkes Sonetten An Orpheus, gesetzt als Operetten- Cover, schon fast zum Heulen Äh, schön.
Gräser und Federn, Herbstlaub und Lust, Heroisches Kikeriki in den Lungen, Als hätte Rudolf Steiner den Pinsel geschwungen! Eurhythmik der Gefiederbrust, gehupft wie gesungen: Fern sei jeder Hahnrei-Frust.
Dies ist Natur, kein Photoshop-Kram, Hier hat, ich schätze, samstags um halb acht, Der Schöpfer persönlich sein Genie eingebracht Und den Gino geschöpft: den Herren-Hahn Sowie seinen unbedingten Willen zur Macht, Bzw. die Sehnsucht der Hennen zu stillen.
Doch wer sich in frommer Demut verneigt Geht fehl: Der Herrgott hats mal wieder vergeigt, Hats verbockt, versaut und verschissen. Die Tragik hinter den schönen Kulissen Ist huhnübergreifend bekannt: Da hat mann sich dermaßen in Schale geschmissen, ist schnieke und schick und beherrscht seine Pose Doch reimt sich nichts auf dicke, Sondern alles bloß wieder auf tote Hose:
Signore Gino fehlts an Bellezza nicht und nicht an Barem, Doch was ihm fraglos fehlt, das ist ein Harem! Explore posts in the same categories: It's a women's world
Schlagwörter: Huhn-Gedichte, tuliparola
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20. Dezember 2009 um 5:55 PM
Bin ich ein Unmensch, wenn ich beim Anblick dieses Prunkgetiers erst mal an eine koreanische Hühnersuppe denke?
»Da steht und kräht er. / Vielleicht gerät er!«
21. Dezember 2009 um 11:01 AM
Operetten-Cover und Rilkes Sonetten?! Wow!
Ab heute werde ich nicht mehr in Holzpantinen durch den Garten stapfen, sondern nur noch tänzelnd und trällernd Mais aus meinen Händen regnen lassen für den Brabanter Hahn und die Appenzeller Spitzhauben-Hühner.
„Hier hat, ich schätze, samstags um halb acht,
Der Schöpfer persönlich sein Genie eingebracht..“
Wie schön. Erinnert mich an Erich Kästners Gedichtband „Ein Mann gibt Auskunft“. Aber das ist nur eine der vielen Facetten. Und alles so leichtfüßig und lockerzungig gesetzt. Bellissima poesia sfiziosa.
Der Herrgott hats jedoch nicht ganz verbockt:Diny und Goldy reichen ihm vorerst. Er frönt eher der Sangeskunst (Rudolf Schock bitte, schock mich nicht mit Steiner!) als einem ausschweifenden Sexualleben. Aber so ein ausgiebiges, gemeinschaftliches Sandbad birgt auch ein gewisses erotisches Knistern.
Übrigens: Kein Hahn kann sich erlauben ein Macho zu sein, da er damit kein Huhn beeindruckt. Er muss ihr Rosinen anreichen, sie vor Greifvögeln warnen, ein Nest suchen und Probesitzen usw., wenn sie ihm ein Schäfersekündchen gewähren soll.
Lakritze: Koreanische Küche soll ja sehr speziell sein. Ich weiß nicht, welche Teile sie genau in die Suppe schmeißen, aber von Ginos Hahnenkamm hätten sie nicht so viel, denn das sind nur atypisch zwei kleine Hörnchen.